Die Welt spricht Krieg,
all die kleinen Scherben
von Neununddreißig
noch immer auf dem
braunen Boden liegen.
Niemand hat je gesiegt,
wenn die Freiheit brennt
und die Demokratie
wieder und wieder
unter Beschuss steht.
Mit Waffen wird gezählt,
mit blutigen Körpern bezahlt,
und das Geld wächst
mit zitternden Zollverhandlungen
im Schatten der Gewalt.
ETFs sind die neuen Fahnen,
ihr Flattern klingt nach Profit.
Im Lärm des Krieges
wird mehr und mehr Geld verdient.
Krieg ist eine Maschinerie.
Die Welt spricht Macht.
Zweiundzwanzig wagt einer,
was keiner wagt,
schiebt sich vor in ein Land
mit Propaganda und Größenwahn.
Aus Braun wird Blau,
Angst und Unmut wachsen,
schaffen neugeborenes Vertrauen.
„Wir schaffen das“
hat in der Gesellschaft keinen Platz.
…Fortsetzung folgt
Das Gedicht „Die Welt spricht Krieg“ reflektiert die Wiederkehr alter Muster: Krieg, Nationalismus, Machtstreben und wirtschaftlicher Profit bestimmen erneut die Weltordnung. Die Anspielung auf „Neununddreißig“ erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkriegs, dessen „Scherben“ noch immer auf dem „braunen Boden“ liegen – ein Sinnbild für die unbewältigte Vergangenheit.
Gleichzeitig zeigt das Gedicht, wie moderne Kriege nicht nur mit Waffen, sondern mit Wirtschaft, Medien und Märkten geführt werden. „ETFs sind die neuen Fahnen“ verdeutlicht die Kommerzialisierung des Krieges – Profit wird zur neuen Ideologie.
Im letzten Teil verweist die Zeile „Aus Braun wird Blau“ auf politische Verschiebungen und das Wiedererstarken rechter Strömungen in Europa.
Das Gedicht endet mit einer düsteren Note: „Wir schaffen das“ – einst Symbol des Zusammenhalts – hat in der aktuellen Gesellschaft keinen Platz mehr.
Doch lieber Liebesgedicht und mehr Optimismus? Klick hier.
![]()
