Ein poetischer Spiegel der Seele:
Dieses Lebensgedicht zeigt, wie widersprüchlich
und vielschichtig das menschliche Ich wirklich ist.

Ich bin das Chaos
in der Struktur.

Ich bin die Entscheidung
aus der Natur.

Ich bin die Laune
in der Erinnerung.

Ich bin das Ziel
in der Verwirrung.

Ich bin der Mut
am helllichten Tag.

Ich bin die Angst,
vergraben in der Nacht.

Ich bin der Stolz
seit meiner Geburt.

Ich bin der Hass
für die neidische Brut.

Ich bin der Sonnenschein
für mein Herz.

Ich bin der Sonnenschein
für mein Herz.

Ich bin das Lächeln,
in sich gekehrt.

Ich bin der letzte Schimmer
auf deiner Haut.

Ich bin deine Wärme,
ganz vertraut.

-A

Das Gedicht findest du im ersten Kapitel auf Seite 32 🙂
Liebesgedichte Buch: Männerrosa Band I (Das Taschenbuch)

Interpretation

Dieses Gedicht spielt mit der Wiederholung von „Ich bin …“ – eine bewusste Stilentscheidung, die Identität, Selbstreflexion und emotionale Tiefe in den Vordergrund rückt. Die Aussagen bewegen sich zwischen Gegensätzen wie Ordnung und Chaos, Mut und Angst, Stolz und Hass, Licht und Dunkelheit.

Das lyrische Ich zeigt sich als facettenreiche Persönlichkeit: verletzlich und stark, sanft und wütend, innerlich leuchtend und zugleich von Dunkelheit umgeben. Es ist ein Mensch in seiner Ganzheit, mit Licht- und Schattenseiten, mit Liebe und Trotz, mit Klarheit und Verwirrung.

Diese Gegensätze verdeutlichen: Das Leben besteht nicht aus einfachen Wahrheiten, sondern aus einem Spannungsfeld innerer Zustände, die sich ständig abwechseln oder gleichzeitig existieren.

Die letzten Verse zeigen einen intimen Übergang zur zwischenmenschlichen Ebene – das lyrische Ich wird zur vertrauten Wärme und zum letzten Schimmer auf der Haut eines anderen Menschen. Eine zarte Nähe, die den starken Anfang mit einem stillen, beinahe melancholischen Ende kontrastiert.

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