Stille will sich zeigen
Ringe auf dem Wasser sie vertreibt
so glatt das Wasser
der Spiegel Wolken verrät
der letzte Schimmer des Tages geht
So zeigt sich die Nacht
der Spiegel Pech schwarz
nur der Mond
von unten und von oben lacht
ich gebe auf ihn acht
diese Nacht
Das Holz noch warm vom Tag
es ist angenehm
die Haut sich aufsaugt
warten auf Wind
eine Abkühlung kommt bestimmt
Die Augenlieder werden schwer
der Mond verschwimmt
das Boot schaukelt
es ist der Wind
ich fühle ihn im Traum über mich ziehen
🎧 Hörprobe: ein poetischer Moment eben 😉
Jetzt hören: „Auf Teak“ – Poesie, die nach Stille klingt.
Dies ist eine meiner ersten Sprachaufnahmen, die ich gemacht habe.
✨ Analyse: Zwischen Wasser, Wind und Stille
„Auf Teak“ ist keine laute Poesie. Sie flüstert. Sie beobachtet. Sie spürt. Die Szene spielt auf einem Boot, vermutlich aus Teakholz – ein Sinnbild für Wärme und Naturverbundenheit.
Wasser wird zum Spiegel der Welt, der Himmel bricht sich im ruhigen Fluss. Der Tag verabschiedet sich leise – „der letzte Schimmer des Tages geht“. Das Gedicht folgt diesem Licht in die Nacht hinein und verwandelt Stille in Bedeutung.
Der Mond spielt eine zentrale Rolle: Er ist nicht nur Licht, sondern Begleiter – „ich gebe auf ihn acht / diese Nacht“. Es geht hier um Vertrauen, um Hingabe an das, was kommt – ohne Kontrolle, ohne Widerstand.
Mit der Zeile „die Haut sich aufsaugt“ wird das Boot fast zu einem zweiten Körper. Natur, Mensch und Moment verschmelzen. Das Gedicht driftet sanft in den Traum – mit dem Wind, mit geschlossenen Lidern, mit einem Hauch von Wehmut und Frieden.
Entdecke alle meine Gedichte in einem Buch oder Hörbuch
-A